Chronik
1959
Am 4.Juni 1959 fanden sich 72 Personen, davon 10 Jugendliche und 6 Kinder im Gasthaus zum „Goldenen Kreuz“ zusammen, um einen „Fußballclub“, der aber sehr bald Sportverein Oberdürrbach hieß, zu gründen. Man wählte die Vorstandschaft und bestimmte sogar die Funktion des Vereinsdieners (zu seinem Aufgabenbereich gehörte das Aufhängen von Plakaten, das Einsammeln von Vereinsbeiträgen, das Abstreuen am Sportplatz u.ä.), die sich bis zur Generalversammlung vom Februar 1963 hielt:
- Vorstand: Christof Mahlein
2.Vorstand: Josef Bückreis - Schriftführer: Josef Marse
- Schriftführer: Erich Schmitt
- Kassenrevisor: I. Bürgermeister Haupt
- Kassenrevisor: Josef Jelinek
- Jugendleiter: Thomas Höfer
- Jugendleiter: Karl Riedner
Mannschaftsbetreuer: Georg Polster
Vereinsdiener: Peter Jelinek
Ball- und Gerätewart: Christof Mahlein - Kassier: Eduard Wegmann
- Kassier: Brunno Schmitt
Die Beiträge wurden festgesetzt: Aktive 1,00 DM/Mt. , Jugend 0,50 DM/Mt. , Schüler 0,20 DM/Mt.. Das durch eine Sammlung zusammengetragene Anfangskapital betrug 41,- DM. Zwei Bälle wurden gestiftet. Doch fehlte noch ein Fußballfeld. Dem Sportverein in Veitshöchheim danken wir heute noch, dass unsere Spieler auf ihrem Gelände trainieren und ihre Spiele austragen durften.
Und die Spieler?
Die hatte man ja, – aber die leidigen Formalitäten: Meldungen beim BLSV und diese Passprobleme! Ohne Spielerpass ging nichts, den aber konnte man nur bekommen, wenn die Nachbarvereine, bei denen Oberdürrbacher Aktive „unter Vertrag standen“, diese freigaben. Die Neubeginner erhielten ihre Spielerpässe nur gegen Vorlage von Passbildern, und das scheint für manche Oberdürrbacher schwierig gewesen zu sein. Man bedenke doch die schlechte Verbindung nach Würzburg, und in Oberdürrbach gibt es bis heute noch keinen Fotografen. Trikots mussten auch angeschaffte werden. Die Versammlung vom 2.1.60 konnte das Problem jedoch nicht lösen:
„In der Treß Angelegenheit wurde leider keine Einigung erzielt, da die Auswahl an Farben sehr reichlich war.“
Man spielte aber trotzdem schon die Verbandsrunde in der Klasse C, Gruppe 8 zusammen mit 15 Vereinen. Der Schriftführer vermeldet unter dem 30.11.59:
„Wir können heute schon mit Stolz auf die Spielstärke unserer 1. Mannschaft blicken, die stets Ihr letztes bieten und so für die Oberdürrbacher ein Ansehen erbringen“.
Der Junge SV Oberdürrbach zeigte schon im 1. Jahr seine soziale Seite: „Es wurde für den Sportkameraden Alsheimer Philiph, der bei einem Spiel der zweiten Mannschaft den Arm brach gesammelt. Es ging ein Betrag von 20 DM ein der den Spieler durch den Kassier Wegmann Eduard überreicht wurde“. Auch die gesellschaftliche Seite und die Geselligkeit wurden gepflegt, und man veranstaltete bereits im Gründungsjahr einen Ball im Gasthaus Stieber (Eintrittspreis DM 1,50). Daraus wurde Tradition. Man feierte auch so ganz gerne, was einmal sogar dazu führte:
„Das Protokoll der Versammlung vom 21.5.60 wurde nicht geschrieben da verschiedene Sportkameraden betrunken erschienen und dazu zwangen die Versammlung vorzeitig zu beenden. Die Vorstandschaft beschloss die Versammlung als nichtabgehalten zu betrachten.“ Mit dem ersten Versuch eines Omnibusausfluges war man nicht recht zufrieden: „Im Anschluss folgte eine Aussprache über die Omnibusfahrt zum Schwanberg. Die Fahrt wurde allgemein als eine missglückte Sache betrachtet. In Zukunft sollen Fahrten in anderer Form und anderer Besetzung stattfinden.“ Solche Erfahrungen mussten aber auch gemacht werden und sie wurden gut verkraftet.
1960
Inzwischen liefen ernsthafte Bemühungen um einen eigenen Sportplatz. Protokoll vom 2.1.60:
„In der (Angelegenheit) Sportplatzangelegenheit wurde und vom Bürgermeister Haupt fest versichert, dass wir einen Sportplatz bekommen wann und wo ist noch unbestimmt.“
Bürgermeister und Gemeinderat schafften es, das Sportgelände von der Juliusspital-Stiftung zu erwerben; auch das Gelände auf dem später unsere Tennisplätze und der Schießplatz der Bogenschützen errichtet wurden. Bald konnten mit Hilfe einer amerikanischen Pioniereinheit Rodungs- und Planierungsarbeiten durchgeführt werden, Viele hundert Stunden Arbeitseinsatz der SVOler wurden für den Sportplatzbau eingebracht. Endlich war es am 3. August 1968 soweit, den „Waldsportplatz“ einzuweihen. Die Einweihungsfeierlichkeiten fanden so großen Anklang, dass der SVO am 6.1.1970 beschloss:
„…im August wieder ein Fest zu halten.“
Somit war das seither alljährlich im Sommer gefeierte Ortsfest (nach der Eingemeindung vom 1.1.1976 Stadtteilfest genannt) installiert. Darüber hinaus bringt die Generalversammlung vom 6.1.1970 die beiden nachstehenden Beschlüsse: „Es wurde beschlossen, auch in diesem Jahr wieder einen Maitanz abzuhalten. Dieser Tanz soll am 30.4.1970 abgehalten werden. Dabei soll auch der Maibaum aufgestellt werden. Eintrittspreis 3,- DM. Es wurde auf der Generalversammlung bekannt gegeben, dass am Sportplatz ein Umkleideraum gebaut wird. Dieses Haus soll durch Eigenleistung erreichtet werden, und im August bei unserem Fest eingeweiht werden. Die Bauleitung übernimmt Adolf Rosenberger.“
Der Bau des Vereinsheimes vollzog sich schleppend. Trotz des hohen persönlichen Einsatzes einiger weniger, bröckelte die Begeisterung am Arbeitseinsatz rasch ab. Im Protokoll der Generalversammlung vom 7.1.1973 lesen wir:
„1.Vorstand J. Fuchs gab einen kurzen Überblick über das vergangene Jahr 1972. Er dankte allen Helfern, die Tatkräftig am Vereinsgeschehen mitgeholfen haben. Sein besonderer Dank galt Herrn Adolf Rosenberger und den Zimmerleuten Lutz u. Schwarz die einen wesentlichen Teil dazu beigetragen haben, den Rohbau der Dusch- und Umkleidekabinen am Sportplatz entstehen zu lassen. Um den Endausbau der Dusch- und Umkleidekabinen im Jahr 1973 tätigen zu können wurde folgende Personen für die einzelnen Arbeiten beauftragt: Verputzarbeiten: Kirchner Willi, Elektrisch: Werner Spiegel, Installation: Reinhard Göpfert, Heizung: Kirchner Ferdinand. Die Versammlung erteilte er Vorstandschaft die Vollmacht ein evtl. nötiges Darlehen zum Endausbau der Duschräume aufzunehmen.“
Das Darlehen musste aufgenommen werden und das hatte zur Folge: „Ein an die Raiffeisenbank gerichteter Kreditantrag wurde nicht bewilligt, da der Verein SV 59 kein eingeschriebener Verein ist. Die Versammlung beschloss einstimmig, den SV 59 ins Registergericht eintragen zu lassen.“ Diese Versammlung ging hitzig aus:
„Da die Ordnung der Versammlung nicht mehr aufrecht zu erhalten war, der 1. Vorsitzende lautstark angegriffen wurde und er daraufhin die Versammlung verließ, schloss um 17.00 Uhr der 2.Vorsitzende Adolf Schubert die Generalversammlung.“ Am 28.11.1970 lesen wir erstmals von der Absicht, dass die Gymnastikgruppe, die seit 1966 ein selbständiger, dem BLSV angeschlossener Verein war, sich mit dem SVO zusammenzuschließen will:
„Für die Kindergymnastik soll eine Turnlehrerin angestellt werden. Die Kosten betragen jährlich ca. 750,- DM. 400,- DM wird von der Gemeindeverwaltung gewilligt.“
Es sei angemerkt, dass die hervorragende Sportförderung der Stadt Würzburg, gemessen an diesem Beispiel, bescheiden wirkt. Am 3.1.1971 war es dann soweit:
„Der Zusammenschluss Vertrag wurde von beiden Teilen in allen Punkten angenommen, und vom 1.Vorsitzenden des SV 59 J. Fuchs und der 1.Vorsitzenden der Gymnastikabteilung K. Beil unterzeichnet. Die Wahl eines Abteilungsleiters für die Fußballmannschaft. Nachdem Herr Heinz Häfner aus beruflichen Gründen nicht mehr als Abteilungsleiter fungieren kann, wurde Rudi Funsch einstimmig als neuer Vertreter gewählt.“
Unter Spielertrainer Günther Stadtmüller errang unsere 1.Mannschaft 1974/1975 den Aufstieg in die B-Klasse.
Die neu erarbeitete Satzung wurde am 2.3.1974 von der Mitgliederversammlung angenommen und im Vereinsregister eingetragen. Seit her ist der „SV 59“ eingetragener Verein.
1975
Den Mitteilungsblättern der Gemeinde Oberdürrbach entnehmen wir: „6. Juni 1975. An die Vereinsleitung ist der Wunsch herangetragen worden, in Oberdürrbach einen Tennis-Club zu gründen oder dem Verein eine Tennisabteilung anzufügen. Personen, die am Tennisspiel interessiert sind und einer Tennisabteilung beitreten würden, werden um Meldung beim 1. Vorstand J. Fuchs gebeten.“
Am 19. September gab es dann die ersten Vorstandswahlen unserer Tennisabteilung:
„Die Mitgliederversammlung vom 19. September 1975 brachte folgendes Ergebnis: 1. Abteilungsleiter: Axel Berger-Schunke, Stellvertreter: Günther Ahlers, 1. Kassier: Günter Kohlhepp, 2. kassier: Gottfried Berger, Schriftführerin: Ellen Hollfelder, Stellvertreterin: Ursula Nille.“
Im Protokoll der Jahresmitgliederversammlung des SVO vom 26.3.1976 lesen wir: „Der Verein hat eine Zuwachsrate von 123 Mitgliedern. Es wurde eine neue Abteilung innerhalb des Vereins gegründet, die Tennisabteilung mit ca. 115 Mitgliedern. Der 1. Vorsitzende erläuterte, dass sich jede Abteilung des SV 59 im laufe des Jahres 1976 selbst konstituieren muss. Jede Abteilung braucht ab 1977 ihre eigene Kassenführung.“
Die Gemeinde Oberdürrbach stellte der Tennisabteilung zunächst Gelände für zwei Tennisplätze zur Verfügung, dazu 20 000,- DM Starthilfe. Mit großer Begeisterung ergriffen die Tennisbegeisterten Schaufel, Pickel und Spaten und erstellten unter viel Schweiß die Plätze 1 und 2. Erster Arbeitseinsatz war am 11.10.1075 ab 8.00 Uhr.
1977
Im Protokoll der Jahresmitgliederversammlung vom 4.3.1977 steht:
„J. Fuchs gibt den Jahresbericht der Vorstandschaft. Er geht ein auf die Eingemeindung, die auch auf den SV 59 ihre Auswirkung hat. Er teilt mit, dass die Stadt Würzburg 1977 den Bolzplatz bauen wird und dass zwei weitere Tennisplätze gebaut werden.“ In dieser Versammlung wurde ferner beschlossen, dass ein Kredit vom 20 000,- DM zur Tennisplatzerweiterung aufgenommen werden soll. Zins und Tilgung werden von der Tennisabteilung getragen. Nach der Eingemeindung Oberdürrbachs zur Stadt Würzburg vom 1.1.1976 forcierte der SVO 59 den Bau der Oberdürrbacher Mehrzweckhalle. Er lud die Oberdürrbacher Vereinsvorstände für den 23.11.1976 ein, um bei der Stadt Würzburg verstärkt auf den Bau der Mehrzweckhalle zu drängen. Hierfür gründete sich aus dieser reihe ein eigener Bauausschuss, der dieses Ziel weiter verfolgte. Das Protokoll berichtet bereits unter dem 3.1.1971 von einer „Sportplatzbeleuchtung“:
„Hier wurden als größere Ausgaben die Kosten der Sportplatzbeleuchtung verzeichnet. 1. Vorstand J. Fuchs erläuterte, dass zu den Kosten der Sportplatzbeleuchtung noch ein Zuschuss zu erwarten sei. Der Antrag hierfür wurde noch im Dez. 1970 gestellt.“
1978
In der Jahresmitgliederversammlung vom 17.3.1978 ging es um eine richtige Flutlichtanlage für den Fußballplatz. Wir erfahren, dass zur Errichtung der Flutlichtanlage 32 000,- DM erforderlich seien und dass ein Darlehen von 10 000,- DM aufgenommen werden sollte. Die Versammlung stimmte zu. Es sollten vorerst nur 2 Masten gestellt werden. Ende 1980 strahlte das Licht von vier Masten. In der Mitgliederversammlung vom 17.3.1978 wurde auch der langjährige 1. Vorsitzende Josef Fuchs zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
1979
Seit der Versammlung vom 30.3.1979 ist es den Mitgliedern bekannt, dass wir nach Satzungsänderung (an diesem Abend beschlossen) die „Gemeinnützigkeit“ erlangten.
Am 28.10. 1979 verstarb unser 1. Vorsitzender Werner Suckfüll. Er hinterließ eine schmerzliche Lücke. Seit 1980 führen wir, um seiner zu gedenken, das Werner-Suckfüll-Pokalturnier durch. Der 2. Vorsitzende Gottfried Berger führte die Geschäfte weiter.
1980
Jahresmitgliederversammlung vom 1.2.1980:
„Er berichtete weiter: Im Februar wurde von uns ein Gesamtplan eingereicht. Weil darauf keine entscheidende Reaktion kam, baten wir um ein Gespräch mit Bürgermeister Weber. Bgm Weber sagte volle Unterstützung zu. Bei diesem Gespräch wurde auch die Forderung eingebracht; Sanierung des Fußballplatzes, Ausweich- und Trainingsplatz auf Kosten der Stadt Würzburg zu erstellen.“ Unser Altbürgermeister Josef Fuchs wurde in dieser Versammlung erneut zum 1. Vorsitzenden gewählt. Er führte aus:
„Der neugewählte Vorsitzende Josef Fuchs, der gleichzeitig Ehrenvorsitzender des SVO 59 ist, dankt allen Anwesenden für das ihm entgegengebrachte Vertrauen. Josef Fuchs verspricht all seine Kraft zum Wohle des Vereines einzusetzen. Als besonderes wichtiges Ziel in seiner Amtszeit sieht er die absolute Belegung der Mehrzweckhalle durch den SVO 59 mit seinen verschiedenen Abteilungen und anderen Vereinen von Oberdürrbach.“
1982
Am 3.1.1982 verstarb Josef Fuchs. Am Grab wurden ihm nicht nur vom SVO, sondern von der Öffentlichkeit viele anerkennende Worte des Dankes gewidmet. Am 12.3.1982 wählte die Mitgliederversammlung Gottfried Berger zum 1. Vorsitzenden:
„G. Berger weist auf den stagnierenden Bau der Mehrzweckhalle hin. Da von der Fertigstellung der Halle die künftige Entwicklung des Vereins abhängt, Gründung neuer Abteilungen, Trainingsbetrieb und Veranstaltungen, ist die Bauruine allen Dürrbachern ein Dorn im Auge.“
Der Ausbau der Mehrzweckhalle wurde im Jahre 1982 von der Stadt Würzburg wieder aufgenommen und der SVO traf die Vorbereitungen für die Gründung neuer Abteilungen. In der außerordentlichen Mitgliederversammlung vom 8.10.1982 wurde der Antrag der Tennisabteilung auf Eigenständigkeit abgelehnt und eine markante Beitragserhöhung, entsprechen den städtischen Sportförderungsrichtlinien, beschlossen.
1983
Nachdem im weiteren Vereinsleben immer wieder fehlende Regelungen, die ein gutes Funktionieren im Verein mit mehreren Abteilungen möglich machen würden, deutlich wurden, erarbeitete der Vereinsausschuss in drei Lesungen eine völlig neue Satzung, die in der außerordentlichen Mitgliederversammlung vom 18.3.1983 beschlossen wurde und am 7.6.1983 ins Vereinsregister eingetragen wurde. Am 25.4.1983 erfolgte die Freigabe der Dürrbachtalhalle für den Sportbetrieb durch das Städtische Sportamt. Das hatte zur Folge, dass am 7.juni 1983 die Gründungsversammlung der Tischtennisabteilung durchgeführt werden konnte. Zwei Tage später, am 9.6.1983 erfolgte die Gründungsversammlung der Volleyballabteilung. Am 14.7.1983 wurde Gabi Schiffer als neue Gymnastik Abteilungsleiterin gewählt. Und am 25.11.1983 wurde Dr. Franz-Josef Kessler zum neuen Tennis Abteilungsleiter gewählt. Am 31.12.1983 hatte der SVO 59 739 Mitglieder.
1984
Die Stadt Würzburg übergab am 1.1.1984 die Kegelbahnen in der Dürrbachtalhalle an den SVO 59 zur eigenen Bewirtschaftung. Somit war der Weg frei für die Gründungsversammlung der Kegelabteilung am 1.2.1984. Am 10.2.1984 wählte die Mitgliederversammlung Ludwig Steinmetz zum 1. Vorsitzenden:
„L. Steinmetz schneidet das Problem der Sportplatzsanierung an, da man von nun an, durch die Einnahmen aus der Kegelbahn und den Beiträgen, die ab 1985 erneut nach den Richtlinien der Stadt Würzburg erhöht werden müssen, Finanzierungsmöglichkeiten sieht.“